Auch in der Presse spiegelt sich der gesellschaftliche Diskurs zum Thema wider, weshalb an dieser Stelle immer mal wieder chronologisch auf interessante und relevante Artikel aus den unterschiedlichsten Perspektiven hingewiesen sei:


Während die einen noch über die Anschaffung eines Tabletkoffers für die gesamte Schule diskutieren, gehen die anderen, wie in einem Bericht aus dem Scheizer „Blick“ vom 11. April zu lesen, weiter: Die Stadt Zürich schenkt jedem Schüler ein Tablet und gibt den Startschuss für den neuentwickelten Lehrplan 21. Ein zumindest interessanter Einblick in das Vorgehen in der Schweiz – der aber die berechtigte Frage nach der Verteilung staatlicher Schulbudgets aufwirft und in Deutschland derzeit nicht diskutiert wird. Hier steht der BYOD-Ansatz im Vordergrund.


Im Tagesspiegel vom 12. April geht es in einem Essay von Ruth Ciesinger um die Frage, wie Schulen sich für die digitale Zukunft ändern müssen. Ein interessanter Überblick über aktuelle Entwicklungen und, aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, die Frage, in welche Richtungen die Schulen sich im Rahmen dieses technisch-gesellschaftlichen Umbruchs entwickeln könnten. Manch heute noch kritisch beäugte Veränderung wird Einzug halten, manche einem Informatik-Labor entstiegene Vision aber auch an pragmatischen Lehrkräften und ihrer pädagogischen Expertise abprallen.


In diesem Zusammenhang ist für diejenigen, die schon mit digitalen Medien in der Schule arbeiten und im Rahmen ihres ML-Konzepts iPads von Apple einsetzen, die folgende Meldung von mactechnews vom 13. April vielleicht interessant – nämlich, dass es in Kürze eine neue integrierte App für das Unterrichtsmanagement geben wird: Die App „Schoolwork“. Wie Apples neue App aussieht und funktioniert erklärt der Artikel in aller Kürze. Die Anwendung kümmert sich um die Organisation von Klassenraum-spezifischen Dingen. Lehrer können zum Beispiel Aufgabenlisten für Schüler erstellen. Im Gegenzug ist es Schülern möglich, ihre Arbeiten über die App einzureichen. Apple behält die Schulen im Blick und entwickelt die Grundlagen-Apps weiter.


Einen knackigen Kommentar zu den Äußerungen unserer Digitalministerin Bär hat Kathrin Spoerr in der „Welt“ vom 14. April verfasst. Angesichts ihrer netzaffinen Kinder bleibt ihr nur zu konstatieren: „Frau Bär, wenn Sie wüssten, was meine Mädchen treiben!„. Auf Grundschulkinder bezogen, ist der knappe Kommentar für den Unterricht der Sekundarstufe weniger relevant – dennoch ein bemerkenswerter Einspruch.


In der Süddeutschen vom 15. April dann unter dem Titel „Das Tablet ist nur Mittel zum Zweck“ ein interessanter Artikel zu den Problemen der Steve-Jobs-Schulen in den Niederlanden, die derzeit offensichtlich in einer Krise stecken. Für einen an der Digitalisierung von Schulen beteiligten niederländischen Lehrer ist klar, dass der Computer an diesen Schulen zu sehr im Mittelpunkt des Denkens stand. „Manche Schulen schaffen sich erst die Technik an und überlegen dann, wie sie den Unterricht anpassen.“ Das aber sei der falsche Weg. Erst müsse man wissen, wie der Unterricht aussehen soll – danach könne man sich überlegen, ob der Computer dabei helfen kann. „Das iPad ist ein Mittel – kein Zweck an sich.“

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