Ein Hinweis gleich vorweg: Weder Lernpfade noch „Choice Boards“ sind eine grundlegend neue Idee (daher auch meine Bezeichnung „Stationenlernen 2.0“ für digitale Lernpfade). Und doch bieten die hier vorgestellten Choice Boards unter Nutzung aller (digitaler und analoger) Möglichkeiten der didaktischen Planung ganz neue Ansätze schülerorientierter Planung für

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    • Einstiege in ein Thema,
    • Erarbeitungsphasen,
    • Ergebnissicherung,
    • Hausaufgaben,
    • Feedback-Phasen

und weitere Lernszenarien – wenn die didaktische Analyse und die Kreativität (der Lehrpersonen wie der Lernenden) es hergeben. Dabei ist die Grundidee ganz einfach: Lernende erhalten verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, ein Thema zu erarbeiten und/oder zu präsentieren. Eines der ersten Choice Boards, auf das ich stieß, war vor einigen Jahren das „Homework Choice Board“ von OnTheSamePage für den Sprachenunterricht, das ich später noch genauer zeigen werde.

Grundsätzlich können solche Choice Boards im Unterricht alleinstehend oder als Teil eines größeren Lernpfades eingesetzt werden. Eine Kombination aus beidem zeige ich anhand der LPS-Methode auch in diesem Blogbeitrag.

Choice Boards als Element digitaler Lernpfade

Doch warum eigentlich als Teil eines (digitalen) Lernpfades? Für inhaltlich komplexe Lehr-Lernsettings im Unterricht unterschiedlicher Fächer empfiehlt sich eine so differenzierte wie umfassende Vorplanung, um mithilfe klarer Lernstrukturen Überforderung und Frustration in methodisch offeneren Lernszenarien zu vermeiden. Das Planen multimedialer Lernpfade mittels einer Lernplattform oder digitalen Pinnwand bietet genau diese Möglichkeit:

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Beispiel für einen differenzierten Lernpfad im Spanischunterricht (Hauke Pölert 2023)
    • Nutzung unterschiedlicher Erarbeitungsformate, wie z.B. Lernvideos, Texte, Audios, die während der Erarbeitung im eigenen Tempo beliebig oft wiederholt werden können.
    • Differenzierungsoptionen können einfach angeordnet und sichtbar gemacht werden.
    • Instant-Feedback-Tools wie Quizlet, Kahoot, LearningApps oder LearningSnacks ermöglichen Zwischendiagnostik für die Entscheidung, mit welchem Lernmaterial weitergearbeitet wird.
    • Eine gemeinsame Abschlussaufgabe leitet zur nächsten Präsenzunterricht-Stunde über.
    • Lernaufgaben (Texte, Audios oder auch Videos – je nach kursinterner Absprache) können direkt in der Pinnwand für Peer-Feedback oder Lehrpersonen-Feedback geteilt werden.
    • Wichtiges Detail: Zumeist kann der Lernpfad (z.B. in Padlet oder TaksCards) auch zusätzlich durch Pfeile und Verbindungen für die Lernenden visualisiert werden, sodass Klarheit bzgl. des Vorgehens und der Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben herrscht.

Das hier beschriebene „Stationenlernen 2.0“ bietet sich beispielsweise für die instruktionsintensive Themen / Phasen an, kann aber genauso für prozessorientierte Lernaufgaben aller Fächer (natürlich auch mit auditivem oder audiovisuellem Ausgangsmaterial) genutzt werden.

Zu Lernpfaden im Unterricht hatte ich bereits zwei Blogbeiträge inkl. Youtube-Tutorials zur Nutzung einzelner Tools geschrieben – hier finden sich auch zahlreiche Praxisbeispiele:

Methode: Choice Boards im Unterricht

Lernenden mehr Freiheit / Autonomie bei der Auswahl ihrer Erarbeitungs- und Präsentationsmöglichkeiten zu geben, ist kein spezifisch digitales Phänomen. Allerdings erweitern sich die Möglichkeiten schülerorientierter Planung deutlich, wenn digitale Medien zur Verfügung stehen, was der folgende Vorschlag zeigt. Die Lernenden können mithilfe eines digitalen Lernpfades, allerdings erweitert um sogenannte „Choice Boards“ in jeder Phase des Erarbeitungsprozesses, ihren eigenen Lernpfad (mit-)gestalten.

Die Ideen und Vorlagen zu den meisten hier vorgestellten Choice Boards stammen nicht von mir, sondern von der US-Bildungsberaterin und Autorin Dr. Catlin Tucker, die auch schon mehrfach für diesen Blog schrieb und seit Jahren gute Vorschläge für Unterricht unter den Bedingungen von Blended Learning macht. Die Methode des Choice Boards ist nicht neu, Catlin Tucker zeigt aber immer wieder gute Ansätze für die konkrete Unterrichtsnutzung – und diese Vorschläge möchte ich hier gerne zeigen.

Auf Basis eines vorbereiteten Choice Boards erhalten die Lernenden diverse Möglichkeiten,

    • ein Thema zu vertiefen und (digital oder analog) zu präsentieren, während
    • hinterlegte Verlinkungen zu Unterstützungsmaterialien (z.B. Methoden-Hinweisen oder inhaltlichen Erläuterungen) die Auswahl ergänzen und die Schülerinnen und Schüler bei der (selbständigen) Arbeit unterstützen.

Methoden-Choice Board: Aufgaben

Für Lernaufgaben im Unterrichtsverlauf, aber genauso für unterrichtsbegleitende Aufgaben oder Hausaufgaben, kann das folgende choice board genutzt werden. Es bietet unterschiedlichste Lösungswege bzw. Formate an, die jeweils mit methodischen Hilfsmaterialien hinterlegt sind (momentan noch englischsprachig – Übersetzung folgt), um die selbständige Erarbeitung zu vereinfachen.

Per Klick auf diesen Link kann das vorbereitete Google-Doc genutzt und weiterbearbeitet werden.

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Google Docs-Vorlage als Download

Das Google Doc zur Methode (Idee und Gestaltung: Catlin Tucker; Übersetzung: Hauke Pölert) kann hier aufgerufen, kopiert und nach eigenen Wünschen weiterbearbeitet werden

Choice-Board: Hausaufgaben

Eine bereits fertige Vorlage erhalt man von OnTheSamePage mit dem „Homework Choice Board“. Das Hausaufgaben-Choice Board richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Sprachenunterricht ab B1-Niveau, schlägt 16 Aufgaben zum Üben aller vier Fertigkeiten sowie Grammatik, Wortschatz und Aussprache vor:

    • Die Schülerinnen und Schüler können die Aufgaben auf der Grundlage ihrer persönlichen Interessen oder Bereiche auswählen, in die sie ihrer Meinung nach mehr Zeit investieren möchten.
    • Bei der Auswahl einer Aktivität berücksichtigen die Schüler die Fähigkeiten und Sprachelemente, die im Unterricht geübt werden, aber auch, was für sie relevant ist.
    • Auch hinsichtlich des Anspruchsniveaus sind die Aktivitäten flexibel, sodass die Lernenden auf ihrem eigenen Niveau arbeiten können.
    • Einige Aufgaben wurden so konzipiert, dass sie später im Unterricht verwendet werden können.
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Choice-Board: Peer-Feedback

Soll gegenseitiges Feedback in digitalen Lernumgebungen zur Selbstverständlichkeit werden, ist der Fokus auf positive Verstärkung genauso wie sensible Sprachkorrektur ein zentrales Lernfeld für alle Beteiligten. Angesichts der zumeist gegebenen Einsehbarkeit von Peer-Kommentaren (wie in Padlet oder TaskCards) für die gesamte Lerngruppe, sollten methodische Hinweise, Regeln oder Unterstützungsmaterialien (wie das Praxisbeispiel für ein Feedback-Choice-Board mit Formulierungshilfen zeigt) die Lernenden in dieser Phase begleiten. Der Vorteil dieses choice boards als Google Doc ist natürlich, dass es beliebig angepasst werden kann. So sind problemlos Kürzungen, Ergänzungen oder auch die zielsprachige Nutzung im Fremdsprachenunterricht (hier dient das choice board dann auch als zielsprachige Kommunikationsgrundlage) möglich.

Per Klick auf diesen Link kann das vorbereitete Google-Doc genutzt und weiterbearbeitet werden.

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Google Docs-Vorlage als Download

Das Google Doc zur Methode (Idee und Gestaltung: Catlin Tucker; Übersetzung: Hauke Pölert) kann hier aufgerufen, kopiert und nach eigenen Wünschen weiterbearbeitet werden

Choice-Board als Lernpfad: LPS-Methode (Learn, Practice, Share)

Für hybrid geplante Lernszenarien hatte ich Ende 2020 zwei Methoden aus dem Fundus von Catlin Tucker vorgestellt, die sowohl den Einstieg in die Planung mit Choice Boards als auch die Planung komplexerer Lernpfade ermöglichen: Die EEE- und die LPS-Methode, die dem Universal Design for Learning-Ansatz folgen.

Kurzer Exkurs: Universal Design for Learning

Das UDL-Konzept ist Ende des 20. Jahrhunderts aus der Universal Design-Bewegung in der Architektur in den USA entstanden und hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch Lehr-Lernsettings von Anfang an so zu gestalten, dass sie für ein möglichst breites Spektrum an Menschen zugänglich sind und möglichst wenig nachträgliche Einzelanpassungen vorgenommen werden müssen. Aus Erkenntnissen der Lehr-Lernforschung und der Neurowissenschaften wurden drei allgemeine Prinzipien abgeleitet, die dabei helfen können, Lernbarrieren vorzubeugen bzw. abzubauen. Ausgehend von einer natürlichen Vielfalt der Lernenden sollten daher bei der Gestaltung von Lehr-Lernsettings von Anfang an verschiedene Möglichkeiten mitgedacht werden, wie Lernmotivation und -engagement gefördert (UDL-Prinzip: Provide multiple means of Engagement) und Informationen für alle zugänglich gemacht werden können (UDL-Prinzip: Provide multiple means of Representation). Zudem sollten verschiedene Optionen zur Verarbeitung von Informationen und Präsentation von Lernergebnissen durchdacht werden (UDL-Prinzip: Provide multiple means of Action & Expression), um verschiedenen Bedürfnissen und Potenzialen in einer Lerngruppe besser gerecht werden zu können. Die vom Center for Applied Special Technology (CAST) veröffentlichten Guidelines und Checkpoints, die eine operationalisierende Hilfe zur Umsetzung der UDL-Prinzipen darstellen, sowie weitere Informationen und Links zum UDL-Framework, das mittlerweile in der amerikanischen schulpolitischen Gesetzgebung verankert ist, sind z.B. auf dieser hier zu finden.
[Katharina Krause: Universal Design for Learning…]

EEE-Methode (Eintauchen – Entdecken – Erklären)

Für den Einstieg in die grundlegende Denk- und Planungsweise des Universal Design for Learning-Konzepts eignet sich ein ganz niedrigschwelliger und geradezu simpler Ansatz. Eine besonders übersichtlich aufgebaute Variante für die schnelle, trotzdem aber auf individuellere Lernpfade abzielende Unterrichtsplanung ist die „EEE-Methode“, die dem Choice-Board-Prinzip folgt: Nach Auswahl eines Themas (durch die Lehrperson oder gemeinsam mit den SchülerInnen und unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Interessen) beginnt die Planung der möglichen Lernpfade. Diese werden durch die drei Lerndimensionen Eintauchen – Entdecken – Erklären strukturiert, die damit zugleich die geplante Progression abbilden.

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Google Docs-Vorlage als Download

Das Google Doc zur Methode (Idee und Gestaltung: Catlin Tucker; Übersetzung: Hauke Pölert) kann hier aufgerufen, kopiert und nach eigenen Wünschen weiterbearbeitet werden

Jeder Dimension sind drei (oder mehr) Aktivitäten zugeordnet, von denen die Schülerinnen und Schüler jeweils eine aus jeder Spalte auswählen. 

Schritt 1: Eintauchen

Im ersten Schritt erhalten die SchülerInnen Gelegenheit, zunächst sprichwörtlich in ein Thema einzutauchen. Gerade in Lernszenarien, die nicht auf den Klassenraum und ein 45-Minuten-Raster angewiesen sind, bietet diese Phase (anhand von bspw. Texten, Audios, Videos, Podcasts etc.) die Möglichkeit,

    • sich zunächst in ein Thema einzuarbeiten,
    • je nach Auswahl unterschiedliche Zugänge zum Thema zu entdecken sowie
    • das Medium und damit die Textsorte (ich lege hier den erweiterten Textbegriff zugrunde) für diese Phase zu bestimmen.

Schritt 2: Entdecken

Die hier zur Verfügung gestellten Aufträge und Auswahlmöglichkeiten sollten SchülerInnen dazu motivieren,

    • das Thema näher zu recherchieren,
    • unterschiedliche Facetten zu untersuchen und zu entdecken
    • und sich tiefer in die Materie einzuarbeiten.

Je nach Fach und Altersstufe könnten hier natürlich ganz unterschiedliche Zugänge gewählt werden. Hier könnten bspw. Interviews mit Freunden und Familie, Untersuchungen und Beobachtungen in der Natur, Konstruieren und Experimentieren mit Materialien zuhause (ein gern gewählter Zugang in der ersten Corona-Phase) oder auch das Nutzen von Social-Media-Kontakten weltweit uvm. in Frage kommen.

Schritt 3: Erklären

Abschließend erhalten die SchülerInnen drei unterschiedliche Möglichkeiten, die Ergebnisse ihres Lern- und Arbeitsprozesses zu präsentieren und zu teilen. Je nach Kenntnisstand der Lerngruppe und der Lehrperson könnten dies bspw. eine schriftliche Ausarbeitung oder – weiter gedacht – eine Mini-Forschungsarbeit sein, ein Erklärvideo, eine Concept-Map oder auch eine Multimedia-Präsentation uvm. an Präsentationsmöglichkeiten.

Hinweis: Je nach Altersstufe ist es empfehlenswert, auf bereits in der Lerngruppe eingeführte, einfach zu bedienende Apps und Anwendungen zurückzugreifen, um eine problemlose Erarbeitung zu ermöglichen. Andererseits kann aber auch gerade die Frage besonders geeigneter und bislang vielleicht in der Lerngruppe unbekannter Anwendungen eine große Chance darstellen – z.B. als App-Rechercheauftrag mit anschließendem Vergleich in kurzen Erklärvideos. 

LPS-Methode (Learn – Practice – Share)

Das Planungsprinzip der LPS-Methode orientiert sich ganz offensichtlich am Think-Pair-Share-Prinzip, nun aber in der direkten Umsetzung für Blended-Learning-Szenarien. Neben dem individuellen und (im Rahmen der Möglichkeiten) individualisierten Lernen liegt der Fokus zudem darauf, die Ergebnisse zu präsentieren und mit den Mitschülern zu teilen.

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Zum Download der Google Slides-Vorlage einfach auf das Bild oder den untenstehenden Link klicken

Für diese Methode kann die von Catlin Tucker entwickelte und von mir lediglich angepasste Google Slide-Vorlage genutzt werden, die als digitale Lernstruktur dient und es ermöglicht, direkt per Klick auf die (Hyperlink-)Symbole den entsprechenden Aktivitäten zugeordnete Anwendungen und Vorlagen zu öffnen:

Google Slides-Vorlage als Download

Die Google Slides zur Methode (Idee und Gestaltung: Catlin Tucker; Übersetzung: Hauke Pölert) können hier aufgerufen, kopiert und nach eigenen Wünschen weiterbearbeitet werden

Phase 1: Lernen strukturieren

Die nach der Startfolie zweite Folie mit dem Titel „Wie möchtest Du lernen?“ gibt den Schülerinnen und Schülern zunächst ganz grundlegend die Möglichkeit, sich für eine Informations- und Lernstrategie für den inhaltlichen Einstieg zu entscheiden. Je nach Lerngruppe und Erfahrung lässt sich hier natürlich auch offener arbeiten – Ansatzpunkte bietet bspw.

    • die eigenverantwortliche Auswahl passender Lernmaterialien durch die SchülerInnen oder auch
    • die gemeinsame Auswahl durch Zusammentragen im Kursrahmen.
    • Eine Variation wäre eine Vorauswahl hinterlegter Materialien durch die Lehrperson bei gleichzeitiger Freiheit für die Schüler, passend ausgewählte eigene Materialien substituierend einzusetzen (zugleich ein guter Aspekt die Präsentation und Reflektion des eigenen Lernpfades).
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Phase 2: Reflektieren und Verarbeiten

Die dritte Folie motiviert dazu, das eigene Lernen und den Erkenntnisgewinn der vorhergehenden Erarbeitung zu reflektieren. Einige vorformulierte Leitfragen, die sich auf den Lernprozess beziehen, können dabei hilfreich sein. Die Schüler entscheiden sich dann in dieser Phase für eine mögliche Vertiefungsstrategie (hier bspw. Schreiben, Zeichnen oder Diskutieren).

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Phase 3: Üben, Wiederholen und Vertiefen

Auf der vierten Folie erhalten die Schüler unterschiedliche Möglichkeiten, die erarbeiteten Themen nochmal zu wiederholen, umzuwälzen, zu vertiefen. Je nach gewählter Aktivität (hier: ein Erklärvideo, eine erklärende Zusammenfassung, ein Lernkarten-Set) liegen dabei die Schwerpunkte eher auf dem Prinzip „Lernen durch Lehren“ oder eher inhaltsorientierter Wiederholung (Lernkarten). Damit werden unterschiedliche Lerntypen berücksichtigt – denn gerade in der ersten Corona-Phase zeigte sich klar, dass nicht alle Lernenden gut mit offenen Aufgabenformaten zurechtkommen und teilweise lieber strukturiert und auf inhaltliche Wiederholung (bspw. mit Lernkarten) fokussiert arbeiten.

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Phase 4: Das eigene Lernen präsentieren

In dieser Phase öffnet sich das eher strukturierte Lernen der vorherigen Phasen hin zu einer breiten Auswahl an Möglichkeiten und Strategien, den eigenen Lernprozess und die eigenen inhaltlichen Schwerpunkte produktorientiert zu teilen.

Dabei liegt der Fokus gar nicht zwingend darauf, eine möglichst große Bandbreite an Tools oder Varianten zur Verfügung zu stellen. Aber es soll eben doch ein möglichst individueller Zugang ermöglicht werden, der allen Schülern ermöglicht einen Weg zu wählen, der ihren Interessen und Möglichkeiten entspricht.

Blended Learning Methode - LPS - Hauke Pölert

Choice-Boards mit KI erstellen: MagicSchoolAI

Besonders praktisch für die schnelle Erstellung von Choice Boards ist die KI-Plattform MagicSchoolAI, die ich bereits in einem Youtube-Tutorial und einem Blogbeitrag vorgestellt habe.  Momentan stehen mehr als 50 Tools zur Verfügung – letztlich handelt es sich dabei um vorbereitete ChatGPT-Prompts, die im Hintergrund laufen und durch Anpassungen verändert werden können. Aber, und das ist das Besondere: Man benötigt keinerlei ChatGPT-Vorkenntnisse und kann trotzdem alle Funktionen nutzen. Und dazu gehört auch die Möglichkeit, mit 2-3 ganz einfachen Eingaben Choice Boards zu beliebigen Themen erstellen zu lassen.

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Zahllose Möglichkeiten, KI-Tools zu erproben – in der Mitte der Choice Board Generator nach UDL-Prinzipien von MagicSchool

Mit einer kurzen Eingabe der Lernziele bzw. des Themas erstellt MagicSchool mit einem Klick Vorschläge für ein Choice Board zum Thema „Imperialismus“ im Geschichtsunterricht:

Habe ich bestimmte Bedingungen, die ich an das Choice Board stelle (in diesem Beispiel der hypothetische Wunsch, für 14 Schülerinnen und Schüler jeweils eine Auswahl zu haben), kann ich den Prompt einfach verändern und erhalte ein passenderes Choice Board.

Weitere Beispiele für Choice Boards

Abschließend sammele ich hier fortlaufend weitere Beispiele für Choice Boards, die einen Überblick davon vermitteln, wie sich mit dieser Methode arbeiten lässt – es gibt einfach zahllose Möglichkeiten.

Novel Reading Choice Board

Ein schönes Beispiel für ein Lektüre-Choice Board (4./5. Klasse) lässt sich bei der US-Grundschullehrerin Brooke Germaine finden, die auf ihrem Blog „Mrs. Germaine’s Class“ ihre Arbeit mit zahlreichen Praxisbeispielen dokumentiert und Schüler-Materialien zur Verfügung stellt.

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Catlin Tucker: Ein eigenes Choice Board erstellen (Vorlage)

In einem frühen Beitrag kommentiert Catlin Tucker das Nutzen von Choice Boards im Unterricht. Die Vorlage für ein ganz einfaches Choice Board kann per Link in Google Docs weiterverwendet werden. Interessant sind auch die Kommentare unter dem Beitrag sowie ein Tweet, in dem Catlin Tucker zahlreiche Choice Boards von Grundschullehrkräften sammelt.

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