Fünf verschiedene iPad-Modelle hat Apple nach den letzten Produkt-Updates im Herbst 2022 inzwischen im Angebot: iPad mini, iPad Air, iPad Pro mit 11 oder 12,9 Zoll – oder einfach nur iPad. Und dann sind noch nicht die Fragen geklärt, ob man das iPad mit Wifi oder auch Mobilfunk (bis zu 5G) möchte und welche Farbe es sein soll. Gerade Kolleginnen und Kollegen, die sich zum ersten Mal ein iPad kaufen wollen, kommen hier schnell durcheinander, welches iPad in der Schule das passende ist. Zu verwirrend die Bezeichnungen und technischen Daten. Daher hier ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen Modelle und ihre Spezifika – Stand: Sommer 2023.
Ein iPad ist eine gute Entscheidung für die Schule. Ich selbst habe mit Microsoft Surface-Books, mit Asus- und Samsung-Tablets in der Schule gearbeitet, bevor ich frustriert dann doch Apple ausprobiert habe. Seitdem möchte ich – zumindest im Unterricht – mit nichts anderem mehr arbeiten. Neben der zwar relativ teuren, aber höchst funktionalen und zuverlässigen Hardware (in der Schule hervorragend: iPad in Kombination mit AppleTV), gibt es in Apples App-Store eine unüberschaubare Menge an speziell auf das iPad ausgerichteten Apps; es handelt sich also nicht einfach nur um für das größere Display veränderte Smartphone-Anwendungen. Entwickler müssen sich strengen Regeln unterwerfen. Das führt dazu, dass Apple sowohl in Sachen Sicherheit als auch Datenschutz führend ist. Zudem sind viele Anwendungen (wie bspw. GoodNotes 5 oder ExplainEverything) speziell auf den Bildungsbereich ausgerichtet. iPads sind außerdem – unabhängig vom Modell – langlebig. Nutzer können ihr Gerät ohne Probleme drei Jahre oder länger nutzen und auch später noch mit einem relativ hohen Wiederverkaufswert verkaufen.
Ein Praxisbeispiel dazu: Mein bisher genutztes iPad Pro 10,5 hatte ich im Juni 2017 für 699€ gekauft. Im November 2021 erzielte es bei ebay einen Verkaufspreis von 320€. Damit konnte ich das zwar im Einkauf recht teure iPad letztlich für ca. 7,30€/Monat nutzen.
Die Erfahrungen in meiner Schule zeigen bislang, dass auch das Basis-iPad nach fünf Jahren Unterrichtseinsatz problemlos arbeitet und sich für alle in Schule und Unterricht üblichen Arbeitsprozesse gut nutzen lässt.
Um nun das richtige Modell zu wählen, sollte man sich genau überlegen, wozu das Gerät in erster Linie verwendet wird. Denn in ihren Funktionen sind die Modelle teils sehr verschieden und es lohnt sich ein Blick auf die Details, vor allem aber auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Stand: August 2023 (Hinweise zu Amazon-Links in diesem Blogbeitrag)
iPad (2021/2022)
Es gibt nur ein iPad, das auch so heißt – ohne jeden Namenszusatz. Für viele Nutzer dürfte es die beste Wahl sein. Mit dem kleinsten Speicher von 64 Gigabyte kostet es in der aktuell noch erhältlichen 9. Generation aus dem Jahr 2021 ca. 350 Euro – für Schulen i.d.R. bei spezialisierten Anbietern etwas günstiger – was im Apple-Vergleich schon fast ein Schnäppchen ist. Der Bildschirm hat eine Größe von 10,2 Zoll. An einigen Stellen hat Apple bei der Ausstattung gespart. So fehlt dem Display die Entspiegelung. Außerdem arbeitet im iPad der A13-Prozessor von Apple. Er ist zwar nicht der schnellste Prozessor, aber im Praxisbetrieb in der Schule fällt das kaum auf.
Trotz des günstigen Preises hat Apple hier ein echtes Allround-Gerät im Angebot, das alle Aufgaben in der Schule mühelos beherrscht.
Wichtig und eine große Veränderung zum früheren iPad (bis Modelljahr 2017): Das iPad beherrscht genauso wie alle anderen Modelle Stifteingaben mit dem Apple Pencil. Das wurde damals auch höchste Zeit, schränkte es doch Schüler und Kollegen immer wieder sehr ein, diesen hervorragenden Tabletstift nicht nutzen zu können. Das ist jetzt aber seit inzwischen schon einigen Jahren kein Thema mehr…
Günstigere Alternative zum Apple Pencil: Auch der Logitech Crayon-Stift* schreibt sehr gut und ist ca. 40 Euro günstiger als der Apple Pencil. Die Schüler, die mit dem Crayon arbeiten, sind ebenfalls sehr angetan und empfehlen den Stift weiter. Bei uns wurde der Crayon im September 2021 mit den neuen Dienst-iPads ausgeliefert und macht einen sehr guten Eindruck beim Arbeiten.
Das neue iPad 2022 (10. Generation)
Und seit Oktober 2022 ist auch die 10. Generation des Basis-iPads verfügbar. Kurz und knapp: Mit dem iPad der 10. Generation hat Apple seinem Basis-Modell im Jahr 2022 eine Runderneuerung gegönnt, die es in jeglicher Hinsicht in sich hat.
Ein mit 10,9 Zoll größeres Display (iPad 2021: 10,2 Zoll), ein besserer A14-Prozessor, neue Funktionen und neue Kamera, Laden über USB-C, kein Home-Button mehr und ein für das Basis-Modell brandneues und an hochwertigeren Pro-Modellen orientiertes Design – aber auch eine neue Preispolitik, die für Schulen noch problematisch werden wird: das iPad 2022 ist deutlich teurer geworden.
Auf die Neuerungen gehe ich in einem separaten Blogbeitrag zum iPad 2022 (10. Generation) genauer ein.
Hier ist nun sehr genau abzuschätzen, wie das iPad genutzt werden soll, ob wirklich das neueste Design und die neueste Technik notwendig sind, um in Schule und Unterricht gut arbeiten zu können – oder ob nicht doch das iPad 2021 vorerst noch eine gute und vor allem günstige(re) Alternative darstellt.
Spannend wird es sein, hier die weitere Preisentwicklung zu verfolgen, denn viel teurer darf es für Schule und Familien nicht werden:
iPad mini 6
Im Sommer 2021 hat Apple mit dem neuen iPad Mini die sechste Generation dieses sehr kompakten iPads auf den Markt gebracht. Mit einer Display-Größe von 8,3 Zoll ist das iPad mini 6 zwar im Vergleich zum Vorgänger der 5. Generation (mit 7,9 Zoll) etwas angewachsen – aber immer noch das mit Abstand kleinste und leichteste iPad. Es ist nun im Vergleich zum Vorgänger-Modell auch optisch verändert und stärker den Pro-Modellen angepasst. Das sehr gute Display, das die True-Tone-Technik unterstützt, die die Farbtemperatur an das Umgebungslicht anpasst, überzeugt. Außerdem ist das Display entspiegelt, was das Lesen im Freien deutlich erleichtert.
Auch das iPad Mini funktioniert mit dem Apple Pencil – im Gegensatz zum Vorgänger jetzt aber mit dem Apple Pencil der 2 Generation und USB-C. Mit einem A15-Prozessor hat es außerdem einen schnelleren Prozessor als das normale iPad, was allerdings seinen Preis hat: So kostet das iPad mini 6 mit dem kleinsten 64-Gigabyte-Speicher und ohne Mobilfunkempfang ca. 549 Euro. Mit 256 Gigabyte Speicher sogar über 759 Euro. Wer lediglich ein kompaktes iPad sucht, der könnte auch noch bei den älteren Modellen der 5. Generation fündig werden, die teils deutlich günstiger erhältlich sind.
iPad Air 2022
Das Apple iPad (10. Generation) und das iPad Air 2022 haben ein sehr ähnliches Design, ein gleich großes Display, die gleichen Speicheroptionen, die gleiche Batterie und die gleichen Kameras.
Das iPad Air hat einen leistungsstärkeren Prozessor und verfügt über einige zusätzliche Funktionen wie den Stage Manager sowie die Kompatibilität mit dem Apple Pencil der zweiten Generation (ein wichtiger Kritikpunkt beim iPad 2022) und dem Smart Keyboard Folio. Das Display des Air ist außerdem entspiegelt und vollständig laminiert.
Insgesamt ergibt das iPad (10. Generation) auf dem Papier – letztlich vor allem durch seinen im Vergleich noch günstigen Preis – sehr viel Sinn und für viele wird es die naheliegendste Wahl zwischen diesen beiden Geräten sein. Einige werden die zusätzliche Leistung wollen – von der der M1-Chip des iPad Air reichlich bietet -, für andere wird das iPad (10. Generation) das Gerät der Wahl sein.
Damit steht das iPad Air auch mit dem Modell 2022 in der Mitte der iPad-Rangfolge: Wem das Display des iPad nicht reicht, der findet hier ein gutes Upgrade, ohne gleich zum teuren Pro-Modell greifen zu müssen.
iPad Pro (11 Zoll)
Das iPad Pro ist das Top-Modell in Apples Produktsortiment. Das iPad Pro hat ein Display von elf Zoll, ist aber trotz des größeren Bildschirms kleiner als das iPad Air. Und es hat das beste Display, das Apple zu bieten hat: laminiert, entspiegelt und mit der ProMotion-Technologie ausgestattet, die Bildwiederholraten von bis zu 120 Hertz ermöglicht. Dadurch wird das Scrollen durch Webseiten flüssiger, die Reaktionsfähigkeit höher und Bewegungen fließender. Und es ist gelungen, den Bildschirmrand wirklich schmal zu machen. Dafür mussten allerdings der Fingerabdruck-Scanner zusammen mit dem von Apple ja altgewohnten Home-Button weichen. Jetzt wird das iPad Pro nur noch mit Gesichtserkennung entsperrt. Eine Tatsache, die nicht jedem Apple-Nutzer gefallen wird. Ich selbst wollte lange auf den Home-Button nicht verzichten und blieb erstmal so lange wie möglich beim iPad Pro 10,5. Inzwischen habe ich mir im November 2021 aber auch das iPad Pro 11 gekauft und bin absolut zufrieden. Die Geschwindigkeit des iPads und die Qualität des Displays sind einfach herausragend.
Der Prozessor mit M1-Chip (iPad Pro 2021) bzw. dem noch schnelleren M2-Chip (iPad Pro 2022) ist wohl der leistungsfähigste Chip, der je in ein Tablet eingebaut wurde. Apple hat das Gerät daher auch als Notebook-Ersatz beworben. Und tatsächlich hat es mehr Ressourcen als die meisten Computer. Allein schon die maximale Speichergröße von bis zu 2 Terabyte ist beeindruckend. Das ist auf einem Tablet kaum zu füllen.
Das iPad Pro hat – wie inzwischen bei dieser Serie üblich – einen USB-C-Anschluss; manche andere iPads (z.B. das „Basis“-Modell) einen in der Geschwindigkeit reduzierten USB-C-Anschluss. Theoretisch ist USB-C ein guter Standard, der den Anschluss von einer Vielzahl von Geräten ermöglicht. Doch nicht so ganz beim iPad Pro. Viele Geräte erkennt das iPad Pro einfach nicht, was an der Software liegt. So ignoriert der Anschluss beispielsweise einen USB-Speicherstick mit Word-Dateien, obwohl es Word für das iPad gibt.
Und leider fehlt dem iPad Pro auch noch der Kopfhöreranschluss. Kopfhörer müssen also entweder drahtlos oder mit einem USB-C-Adapter verbunden werden. Zunächst ein nerviges Detail in meinen Augen, da ich natürlich meine Kopfhörer gerne geräteübergreifend nutzen wollte, inzwischen aber durch die Nutzung unterschiedlicher drahtloser Kopfhörer erledigt.
Nach intensiver Nutzung in der Schule ist dieses Modell für mich die bestmögliche Lösung, wenn auch mal anspruchsvollere Aufgaben anstehen und das Display etwas größer sein soll.
iPad Pro (12,9 Zoll)
Das Top-Modell in groß – so könnte man das iPad Pro 12,9 beschreiben. Es hat alles, was auch die Elf-Zoll-Variante eingebaut hat. Und doch ist es wegen seiner Größe für andere Einsatzszenarien gemacht.
Vorteilhaft ist der große Bildschirm, wenn man darauf kreativ werden will. Wer also auf dem iPad viel zeichnet, Fotos bearbeitet oder hochauflösende Videos schneidet, ist hier richtig. Wer aber hauptsächlich Webseiten aufruft, E-Mails liest und den einen oder anderen Film schaut, sollte zu anderen Modellen greifen. Denn dafür ist das iPad Pro 12,9 schlichtweg zu gut ausgestattet und vor allem zu teuer – im Maximum mit 2 TB und WiFi sowie Mobilfunk weit über 2.000€.
Trotzdem haben einige Kolleginnen und Kollegen das iPad Pro 12,9 gekauft, weil ihnen die anderen Modelle zu klein und damit schnell zu unübersichtlich waren. Eine nicht unerhebliche Investition, die sich dann aber in übersichtlichem Arbeiten, großformatigen iPad-/Tafelbildern und auch größerer Beamer-Übertragung niederschlagen kann.
Was noch? Ausstattung für die Schule (Top 7)
Sie interessieren sich neben einem iPad auch für weitere Ausstattung – Schutzhülle, Tastatur, Stift, Musikbox -, die in der Schule allgemein und im Unterricht mit dem iPad nützlich ist?
Hier ein weiterführender Blog-Artikel zu den Top 7- Ausstattungen für die Schule. Alles im Lauf der Zeit im Unterricht bereits eingesetzt und erprobt.
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Ich finde diesen Beitrag total toll und auch wie die einzelnen i pads aufgelistet bewertet und eine pro und contra Bewertung haben.
Das hat es mir jetzt deutlich leichter gemacht mein iPad für die Schule zu wählen
sehr hilfreicher Beitrag, gibt dem Laien schnell einen Überblick über die wichtigsten Informationen. Oder in anderen Worten: in der Kürze liegt die Würze.
Leider fehlt hier der Hinweis, dass man bei Apple nur mit Hinterlegung einer Kreditkarte eine Kinder-Apple-ID anlegen kann. Das wollen verständlicherweise viele Eltern nicht…
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