Der Frühling ist da – und damit auch ein neues iPad. Auf der für Apple eher ungewöhnlichen Präsentation in einer Schule in Chicago hat der Hersteller das neue iPad 2018 vorgestellt. Einige Neuigkeiten im Überblick:
Schneller – billiger – Apple Pencil für normale iPads – neuer günstiger Stift
- Das iPad 2018 ist schneller und unterstützt nun wie das teurere iPad Pro den Apple Pencil. Das ist eine wichtige Änderung, unterstützten doch bisher die günstigeren iPad-Modelle den Apple Pencil nicht – Schüler mussten dann auf Stifte anderer Anbieter ausweichen, die nicht so flüssig und präzise funktionieren wie das Apple-Produkt.
- Das iPad 2018 ist günstiger und kostet nun im Handel 349 Euro – damit ist es günstiger als das Vorgängermodell (2017) ohne Stift.
- Der Apple Pencil ist nun auch für die normalen iPads erhältlich und wurde preislich leicht von 109 auf 99 Euro gesenkt.
- Neben dem hauseigenen Apple Pencil bietet nun erstmals aber auch Logitech einen von Apple zertifizierten Stift an, der wesentlich günstiger (in den USA: 49 Dollar) und mit dem iPad voll kompatibel ist. Diesen werden in Deutschland voraussichtlich nur Schulen erhalten – eine gute Neuigkeit für alle Bildungseinrichtungen, da jetzt im Gesamtpaket Tablet + Stift die 400-Euro-Marke nicht überschritten würde. Ein erster Testbericht (maclife) verspricht sehr gute Leistungen. Nach Erhältlichkeit wird er auch auf dieser Seite getestet, könnte es sich doch um den neuen Standard-Stift für Bildungseinrichtungen handeln.

Apple iPad 2018: Schüler im Fokus
Der Veranstaltungsort der Präsentation war eine Schule. Da verwundert es kaum, dass Lernsoftware im Fokus stand. Während der Keynote referierten Lehrer, um wie viel besser Schüler mit dem iPad lernen. Für Schulen gibt es spezielle Konditionen und Funktionen: So können sich nun mehrere Schüler ein iPad teilen, allerdings nur per „Apple School Manager”, das gilt nicht für andere private Endkunden. Schüler in den USA bekommen zudem noch 200 GB iCloud-Storage, die sich auch hier viele Kunden wünschen.
Apples Bildungsoffensive: Umfassende Unterstützung für Schüler und Lehrer
Begleitend zur Vorstellung des neuen iPad 9,7“ hat Apple verschiedene Neuerungen für den Bildungsbereich angekündigt. So will das Unternehmen unter dem Motto „Everyone Can Create“ einen auf die Arbeit mit iPad und Apple Pencil abgestimmten Lehrplan anbieten, Lehrkräfte mit einer neuen App namens „Schoolwork“ unterstützen und den zusätzlichen iCloud-Speicher für Schüler und Studenten anbieten. Zudem wurde eine Mac-Version der Unterrichts-App Classroom angekündigt.
Apples Office-Paket unterstützt handschriftliche Notizen mit dem Apple Pencil und erstellt Bücher
Ebenfalls eine wichtige Neuerung für Lehrer und Schüler: Apples Office-Apps Pages, Numbers und Keynote erlauben ab dem bereits veröffentlichten Update, handschriftliche Notizen in Dokumenten (kurzer Test in Mac & i) vorzunehmen. Damit ist eine wichtige Forderung aufgenommen worden, lassen sich nun doch endlich handschriftliche Kommentare, Ergänzungen, Skizzen uvm. direkt in Dokumente, Präsentationen oder Tabellen einfügen (ohne z.B. vorher erst das Dokument in Apps wie GoodNotes oder Notability exportieren zu müssen). Pages soll zusätzlich zum Erstellen digitaler Bücher (ähnlich der App BookCreator) dienen.
Zeichnen in Numbers und Keynote
Zeichnen und Anmerkungen setzen in Pages
Apple schreibt dazu:
Nutze zum Zeichnen, Schreiben und Erstellen von Anmerkungen auf unterstützten Geräten den Apple Pencil oder verwende deinen Finger. Füge Zeichnungen einfach mit Stift, Bleistift, Buntstift und Füllwerkzeugen hinzu. Verwende die Option „Intelligente Anmerkung Beta“, um Kommentare und Markierungen hinzuzufügen, die mit dem zugehörigen Text verankert sind.
Wie umfangreich die Apple Pencil-Unterstützung in Pages ausgefallen ist, hat der Video-Blogger Jeff Benjamin in seinem 13-Minuten-Video dokumentiert und geht hier detailliert auf die neuen Funktionen, die sich sowohl mit dem Apple Pencil als auch mit den Fingern nutzen lassen, ein. In Kürze sollen diese Möglichkeiten auch hier in einem Tutorial gezeigt und getestet werden.
Fazit
Mit den Neuerungen – technisch gar nicht so ausgefallen oder erheblich verbessert – zeigt Apple aber einmal mehr, dass das Unternehmen den Bildungsbereich im Blick hat. Mit dem neuen günstigen iPad, der Möglichkeit, als Schule neben dem Apple Pencil auf den günstigeren und offensichtlich ebenfalls sehr guten Logitech Crayon auszuweichen und dem neuen Lehrplan-Angebot für Lehrkräfte richtet sich Apple weiter auf die Bedürfnisse von Bildungsinstitutionen im digitalen Wandel aus. Kleine Verbesserungen an den Apps – hier sei nur beispielsweise auf die oben gezeigten Verbesserungen in den Office-Apps hingewiesen – bieten neue Möglichkeiten im Unterricht und erleichtern die Arbeit.
Ganz unabhängig davon wird im weiteren Verlauf zudem noch interessant sein, wie Apple auf die jüngsten Datenschutzskandale eingehen wird und ob diesbezüglich noch weitere Veränderungen an der eigenen Datenschutzpolitik folgen werden.