Der von Politik und Gesellschaft vehement geforderte Einzug digitaler Medien in den Unterrichtsalltag – Stichworte: „Ziellinie 2020“ oder „Masterplan Digitalisierung“ – beginnt Fahrt aufzunehmen. Die auf Schülerseite schon lange selbstverständliche Nutzung von Smartphones und Tablets ist eine Realität, die in den Schulen kritisch gesehen wird. Doch es entstehen didaktische Konzepte, der Unterricht wandelt sich.
Am Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen werden im ML-Projekt (Multimediales Lernen) Chancen und Grenzen der neuen Technik ausgelotet, um eine fundierte Position zur künftigen Schulentwicklung im „digitalen Wandel“ zu entwickeln. Dazu gehört vor allem kontinuierlicher Austausch zum Thema.
Und so freuen wir uns, im Rahmen des ML-Projekts zu einem THG-Forum (im Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen, Beginn: 19 Uhr in der Aula) einladen zu können, das sich nach dem so interessanten wie beeindruckenden Auftakt der Vortragsreihe mit Prof. Dr. Korte dem wenig konkreten Komplex der „Digitalisierung“ nun von einer eher medienpsychologischen, aber durchaus unterrichtspraktischen Seite her nähern wird:
„Tablets im Unterricht: Eine wirksame Verbindung von virtual reality heutiger Jugendlicher und schulischer Unterrichtsrealität?“
mit Herrn Prof. Dr. Christoph Klimmt (HMTM Hannover)
Der Einsatz digitaler Medien und Endgeräte in der Unterrichtspraxis ist nach wie vor Gegenstand kontroverser Auseinandersetzungen. Den Bedenken von Lehrkräften, Eltern und Bildungsexperten, die häufig vor dem voranschreitenden Verlust materieller Wirklichkeitserfahrungen von Kindern und Jugendlichen warnen, stehen optimistische Haltungen gegenüber, die in einer digitalen Unterrichtsumgebung sowohl didaktische als auch pädagogische Chancen erkennen.
Aus einer medienpsychologischen Perspektive werden die vorhandenen Chancen im Bereich der Verständnisförderung und Motivation bei lernenden Kindern und Jugendlichen beleuchtet, aber auch durchaus bestehende Probleme thematisiert, beispielsweise in Bezug auf die zusätzlichen „Denk-Kosten“, die die Bedienung von digitalen Benutzeroberflächen erfordert.
Vor allem wird der Vortrag der Frage nachgehen, inwiefern die neuen Medien Lern- und Arbeitsmethoden ermöglichen, die in der Lern- und Arbeitswelt von heute – und noch eher in der von morgen – zum Standard gehören (werden).
Bilden digitale Lehr-Werkzeuge eine wichtige neue Brücke von der Schule hin zum „richtigen Leben“?
Zum Referenten:
Prof. Dr. Christoph Klimmt, Jg. 1976, Dr. phil., Dipl.-Medienwiss., Studium Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK). 2000-2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter in diversen Forschungsprojekten unter Leitung von Peter Vorderer am IJK Hannover. 2006-2007 Vertretung einer C3-Professur für Medienwissenschaft am IJK, von 2006 bis 2009 Teamleiter im EU-Projekt „Fun of Gaming“ (FUGA). 2007-2010 Juniorprofessor für Online-Kommunikation am Institut für Publizistik der Universität Mainz. Seit 2010 Professor am IJK Hannover, 2011 bis 2017 auch Institutsdirektor. Seit 2011 Associate Editor, seit 2018 Editor in Chief des Journal of Media Psychology (Hogrefe, Göttingen).
Hauptarbeitsgebiete: Medienrezeption und Medienwirkungen, Neue Medientechnologien.
Letzte Veröffentlichungen u.a.: Permanently Online, Permanently Connected – Living and Communicating in a POPC World. Siehe auch: https://www.ijk.hmtm-hannover.de/de/institut/personen/prof-dr-christoph-klimmt/