Kurzbeschreibung: Mini-Fortbildungen für das Kollegium gestalten

In den letzten Jahren haben sich bei uns die „Mini-Fortbildungen in der Mittagspause“ besonders bewährt. Denn die zuvor üblichen 90 Minuten-Fortbildungen gingen häufig doch sehr zulasten der Konzentration, an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit und waren terminlich schwierig zu vereinbaren. Inzwischen ist dieses Konzept weit verbreitet und wird in diversen Blogbeiträgen erläutert, so von Jan Vedder von der OBS Berenbostel oder auch in meinem Blogbeitrag zu Fortbildungskonzepten.

Mit Mini-Fortbildungen steht ein Konzept zur Verfügung, das verschiedene Vorteile vereint:

    • Kurzweilige Inputs und Praxisbeispiele mit Anwendungsbezug.
    • Ein klarer und recht knapper Zeitrahmen von 30-40 Minuten verhindert Überlastung und abnehmende Konzentration.
    • Das kurze gemeinsame Ausprobieren unter Anleitung nach einem Input baut Unsicherheiten ab.
    • Die Weiterarbeit ist zuhause oder in kollegialen Kleingruppen mit eigenen Inhalten für die eigenen Lerngruppen möglich.
    • Abschließend lassen sich die neu gewonnenen Erkenntnisse im eigenen Unterricht auf Basis der Eindrücke aus der Fortbildung anwenden.

Natürlich ist die geplante Zeit mit ca. 30 Minuten knapp bemessen, aber die Mittagspause ist für viele Kolleginnen und Kollegen ein passendes Zeitfenster. Zudem motiviert der begrenzte Zeitrahmen auch dazu, die Inhalte auf ein gutes Maß zu reduzieren und nach höchstens 15 Minuten Inputzeit zur Praxis und zum Austausch überzugehen. Inzwischen werden bei uns die Mini-Fortbildungen fast nur noch online zu einer beliebigen Zeit am Nachmittag oder Abend durchgeführt. Ein Lerneffekt aus den Erfahrungen der Corona-Zeit.

Da viele Medienkonzepte zunächst auf wenigen Basis-Apps aufbauen, sollte auch in den Fortbildungen anfangs die Weiterentwicklung von Basis-Kompetenzen im Vordergrund stehen. Ergänzt werden sollten sie aber durch Themen, die in den Fachgruppen interessant und relevant erscheinen, von den Schülerinnen und Schülern gewünscht oder einfach von Kolleginnen und Kollegen aus persönlicher Motivation angeboten werden. Denn auch darauf baut das Konzept auf: Jederzeit können Kolleginnen und Kollegen selber zu Fortbildern werden und eigene Erkenntnisse aus dem Unterricht weitergeben – wichtige Motivation und Lerneffekt zugleich.

Der Ablauf ist einfach und schnell organisiert (Beispiel):

    1. Aushang im Lehrerzimmer oder Online-Information
    2. Kolleginnen und Kollegen wählen sich ein
    3. Z.B. per Doodle / Abstimmung o.ä. werden Termine vereinbart
    4. Aushang der verabredeten Termine für weitere Interessierte
    5. Fortbildung am vereinbarten Termin

Mini-Fortbildungen: Vielfältige Themen für unterschiedlich erfahrene Kollegien

Mini Fortbildungen Beispiel
Beispiel: Poster für Mini-Fortbildungen im Kollegium

Das hier gezeigte Poster aus dem eigenen Kollegium (Klicken für vergrößerte Ansicht) verdeutlicht ein mögliches Vorgehen unter normalen Schulbedingungen (per Aushang) und die Vielzahl möglicher und aus dem Kollegium heraus entwickelter Fortbildungsthemen.

Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 1
Beispiel: Poster für Mini-Fortbildungen mit QR-Codes

Für eine weitere Fortbildungsrunde wurde dann ein Format gewählt, dass den Einwahlprozess noch stärker vereinfacht und deutlich weniger Organisationsaufwand bedeutet: Die Fortbildungen wurden per QR-Code direkt mit einem passenden Doodle zur Terminabstimmung verbunden. Das hatte zugleich im Kollegium den (Fortbildungs-)Effekt, dass sich nun viele Kolleginnen und Kollegen mit QR-Codes auseinanderzusetzen begannen. Dieses Format hat sich insgesamt im normalen Schulszenario bewährt, sodass es nun seit mehreren Schulhalbjahren erfolgreich läuft. Auf dem hier abgebildeten Poster ist eine mögliche grundlegende Gestaltung zu sehen.

Mögliche Themen und Inhalte für Mini-Fortbildungen in der Schule

Bestenfalls wird ein möglichst breites Spektrum an Themen angeboten (siehe Poster-Vorschläge oben), um unterschiedliche Kolleginnen und Kollegen anzusprechen. Inhaltlich sind je nach individuellen Bedingungen und Bedürfnissen der Kollegen kaum Grenzen gesetzt. Hier eine kleine Auflistung möglicher weiterer Inhalte (vgl. auch Jan Vedder):

    • Kommunikation und Kooperation mit Tablets
    • Das digitale Arbeitsheft GoodNotes / Notability
    • Sprechförderung im Fremdsprachenunterricht
    • Bettermarks im Matheunterricht
    • Unterrichtsfeedback (digital) einführen
    • Audio-Feedback mit QWIQR 
    • Wie unterrichte ich digital?
    • Brainstormings und Mindmaps erstellen
    • E-Books erstellen mit Book Creator
    • Kreativ Arbeiten mit Adobe Spark
    • Erklärfilme und QR-Codes im Unterricht
    • Das Twitterlehrerzimmer / Instalehrerzimmer – Fortbildung ohne Grenzen
    • Lernstände ermitteln mit Socrative und Plickers
    • Die digitale Pinnwand – Padlet
    • Trailer / Videoschnitt mit iMovie
    • Kollaboratives Schreiben mit Google Docs / Microsoft Office / Apple Office / Etherpad
    • Dateiverwaltung & Kommunikation mit IServ
    • Podcasts und Hörspiele per „Sprachaufnahme“ erstellen

Themensammlung online – z.B. mit Mentimeter

Bewährt hat sich die Auswahl geeigneter Fortbildungsthemen auf Basis einer Kollegiumsbefragung. Nach einem Brainstorming möglicher Themen können diese per einfacher Mentimeter-Befragung dem Kollegium zur Auswahl gestellt und bspw. ganz einfach priorisiert werden. Daraus ergibt sich eine Rangfolge der für das Kollegium wichtigsten Themen – ein Anhaltspunkt für die Planung der nächsten Mini-Fortbildungen. Die Abbildung zeigt das Ergebnis eines solchen Abfrageprozesses im eigenen Kollegium.

Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 2
Themenwahl durch das Gesamtkollegium per Ranking mithilfe von Mentimeter

Eine weitere Möglichkeit ist die Themensammlung in einem zentralen Fortbildungspadlet. In diesem können die Kolleginnen und Kollegen dann eigene Wünsche äußern und die entstehende Liste per einfacher Daumen hoch-Abstimmung priorisieren (s. Screenshots unten).

Online-Lernumgebung: Mini-Fortbildungen mit Padlet organisieren

Wie lassen sich Mini-Fortbildungen einfach, niedrigschwellig und mit größtmöglichem Lerneffekt für alle Beteiligten organisieren? Wie lässt sich bspw. in einer einzigen Online-Umgebung ein Fortbildungssystem, das weitestgehend dem Flipped-Classroom-Ansatz folgt, realisieren? Eine Möglichkeit bietet sich mit Padlet, der bekannten „digitalen Pinnwand“ (eine Bezeichnung, welche die Möglichkeiten von Padlet doch sehr verkürzt darstellt).

Da Padlet im Grunde wie ein Lernmanagement-System betrieben werden kann, bietet es sich natürlich genauso für Fortbildungen in Kollegien an:

    • Die Arbeitsumgebung ist aus dem Unterricht vertraut,
    • die Anwendung absolut niedrigschwellig und ohne größere Vorkenntnisse nutzbar,
    • die Möglichkeiten (Audios, Videos, Texte, Kommunikation & Kollaboration) zur strukturierten Zusammenarbeit zahllos.

Dem Flipped-Classroom-Prinzip folgend lassen sich Fortbildungen in einem Padlet so anlegen,

    • dass vorbereitende Instruktionen bspw. mit Erklärvideos und Texten,
    • das Stellen von Fragen im Vorfeld der Fortbildung zwecks zielgerichteter Vorbereitung,
    • das Üben möglicher Anwendungsbeispiele zum Vertiefen
    • sowie anschließendes Feedback
    • und ggf. das Teilen eigener Lernprodukte, die im Zuge der Fortbildung entstanden,

problemlos möglich sind. Am Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen hat sich dieses Fortbildungsprinzip sehr bewährt und wird inzwischen für alle Mini-Fortbildungen genutzt. Diese finden seit März 2020 nur noch online (per Videokonferenz und begleitendem Padlet) statt. Aus der anfänglichen Notlösung in Corona-Zeiten ist ein Konzept entstanden, das auch nach Corona weitergenutzt werden wird. Denn insbesondere die zeitliche und räumliche Flexibilität der Fortbildungen wirken für alle Seiten entlastend.

Dazu ist das Fortbildungssystem zweistufig aufgebaut bzw. umfasst zwei Ebenen.

Startseite für den Fortbildungsbereich

Die Startseite für den Fortbildungsbereich unserer Schule, das Padlet „Startplattform: Mini-Fortbildungen“, umfasst die Bereiche/Spalten:

    • aktuelle Mini-Fortbildungen (jeweils als eigenes Padlet verlinkt)
    • vergangene Mini-Fortbildungen (jeweils als eigenes Padlet verlinkt – hat man mal eine Fortbildung verpasst, kann man hier problemlos nachschlagen und sich die Fortbildungsinhalte anschauen)
    • Themenwünsche (können beliebig vom Kollegium ergänzt und per Daumen hoch-Bewertung priorisiert werden)
    • Fragen und Unsicherheiten
    • Hinweise von KollegInnen für KollegInnen
Mini Fortbildungen mit Padlet
Beispiel: Startseite für den Fortbildungsbereich am THG (mit Padlet)

Themenseite für die jeweilige Mini-Fortbildung

Für jede einzelne Fortbildung erstellen die FortbilderInnen aus dem Kollegium dann ein Padlet, das immer nach dem gleichen Prinzip organisiert ist.

    • Einführendes Video-Tutorial (selbstproduziert oder Youtube)
    • Übungen zur Verfestigung des jeweiligen Fortbildungsthemas (falls möglich)
    • Fragen für die Mini-Fortbildung (zur Vorbereitung der FortbilderInnen)
    • Weitere Hinweise (Links, Tutorials, Artikel zum Thema etc.)
Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 3
Beispiel: Padlet für eine Mini-Fortbildung zum Thema Audiofeedback

Für die Fortbildungen wird also grundsätzlich das Flipped-Prinzip angewandt:

    • Der eigentliche Instruktionsteil der Fortbildung wird in der Regel mit Tutorials zuhause und im eigenen Tempo vorbereitet, ggf. schon mit Übungen vertieft.
    • Bei der Vorbereitung entstandene Fragen können direkt ins Padlet eingetragen werden.
    • In der Fortbildung werden dann nach einer kurzen Einführung direkt Anwendungsbeispiele gezeigt, Fragen besprochen und gemeinsam Möglichkeiten für den Unterricht entwickelt.
    • Auch nach der Fortbildung kann man sich im archivierten Padlet die Inhalte der Fortbildung anschauen und, falls man den Termin verpasst hat, die Themen selbständig erarbeiten.

Dieses Prinzip funktioniert auf Basis des Padlet natürlich in Präsenzveranstaltungen genauso wie online – wichtig im Schuljahr 2020/21: Ein nahtloses Umstellen von Präsenz- auf Online-Fortbildungen ist damit ganz einfach möglich. Im Fall unserer Schule werden wir beim Online-Konzept bleiben, zumindest größtenteils.

Kenntnisse fehlen, niemand traut sich? Youtube-Expertise nutzen!

Gerade in weniger erfahrenen Kollegien ein häufig beobachteter Effekt: Die eigenen Kenntnisse werden als zu gering für die Organisation einer eigenen Mini-Fortbildung eingeschätzt, trotz persönlicher Praxiserfahrung lässt man lieber „die ExpertInnen“ ran. Zu beobachten sind dann häufig zwei Effekte: Einerseits große Überlastung bei den erfahrenen KollegInnen, die den gesamten Fortbildungsbetrieb tragen, andererseits Überforderung bei den weniger erfahrenen KollegInnen, die auf einem ganz anderen Niveau in die Fortbildung einsteigen als die Profis.

Dabei bieten gerade Mini-Fortbildungen unglaubliches Potential für gemeinsames Lernen weniger erfahrener KollegInnen und können wesentlich dabei helfen, häufig unterschwellig vorhandene Unsicherheiten und Ängste (s. Eisberg-Modell) abzubauen:

    • Denn das Prinzip „Lernen durch Lehren“ gilt für Erwachsene natürlich genauso wie für Kinder und Jugendliche (oder warum etwa nicht?),
    • Fortbildungen, in denen man selber – quasi live – Funktionen eines Tools erprobt und kennenlernt, aufkommende Probleme und Schwierigkeiten selbst und/oder gemeinsam löst, erscheinen häufig nachhaltiger als Frontalfortbildungen von ExpertInnen und
    • wenn man erste Erfahrungen aus dem eigenen Unterricht teilt, hilft das damit verbundene Ausprobieren und Reflektieren auch für den eigenen Lernprozess und vertieft die eigenen Kenntnisse.

Und warum nicht die Expertise unzähliger Lehrpersonen nutzen, die in zahllosen Youtube-Tutorials zur Verfügung steht und frei nutzbar ist? Zu eigentlich jedem für den Unterricht interessanten Tool existieren bereits Einführungsvideos und Tutorials – häufig unterlegt mit Praxiserfahrungen anderer Schulen. Ein Fortbildungs- und Vernetzungspotential, das häufig noch ungenutzt bleibt!

Dann ist es doch einen Versuch wert, die hier vorgeschlagene Padlet-Struktur mit einem der zahlreichen Tutorials zu digitalem Unterrichten zu versehen und anschließend gemeinsam im Kreis der KollegInnen in einer Mini-Fortbildung die Möglichkeiten für den Unterricht zu besprechen.

Das könnte dann beispielsweise so wie im Beispiel hier aussehen – eine Mini-Fortbildung zum Flipped-Classroom-Prinzip,

    • mit einem selbst erstellten Tutorial (aus meinem Youtube-Kanal), aber u.a. auch mit Youtube-Tutorials anderer KollegInnen,
    • einem von Alicia Bankhofer, einer Kollegin aus Wien, gestalteten LearningSnack sowie
    • einem weiteren verlinkten Padlet mit Hinweisen zu fachbezogenen Erklärvideo-Kanälen, das gemeinsam mit KollegInnen aus ganz Deutschland entstand,

die in Padlet erstellt und als Grundlage für die Vorbereitung und Durchführung der Mini-Fortbildung genutzt wurde.

Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 4
Beispiel: Padlet für eine Mini-Fortbildung zum Thema „Flipped Classroom“

Unter „Weitere Informationen“ ist zudem das oben beschriebene Padlet verlinkt, das für alle Fachbereiche einen ersten Überblick über verfügbare Quellen für Erklärvideos / Tutorials bietet. Eine für das Kollegium, gerade die Einsteiger, sehr hilfreiche Sammlung. Diese wurde auch mit Unterstützung von KollegInnen aus dem #twitterlehrerzimmer kollaborativ erstellt.

Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 5
Beispiel: Weiterführendes Padlet mit Einführungsinfos und fachbezogenen Erklärvideo-Kanälen für erste Flipped-Classroom-Versuche

Welche Youtube-Kanäle für eigene Mini-Fortbildungen nutzen?

Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Zahllose KollegInnen aus ganz Deutschland und weltweit stellen ihre Expertise in Youtube-Videos zur Verfügung. Diese Quelle zu nutzen, kann gerade für wenig erfahrene Kollegien eine unschätzbare Hilfe bei der Gestaltung eigener Mini-Fortbildungen zu den unterschiedlichsten schulbezogenen Themen sein.

Hier ein erster Überblick über empfehlenswerte Youtube-Kanäle (absteigend sortiert nach Abonnentenzahlen), in denen sich Tutorials zu eigentlich allen relevanten Themen finden lassen – gesammelt und zusammengestellt mithilfe zahlreicher KollegInnen aus dem #twitterlehrerzimmer. Per Klick auf den Screenshot geht es direkt zum Youtube-Kanal.

Youtube-KanalKurzbeschreibung
Ivi-Education
Mini-Fortbildungen (online) mit Padlet und Youtube 6
Twitter: @Ivi_Unterricht
Vielfältige Erklärvideos - sowohl zu Unterrichtsmethoden als auch diversen Unterrichtsthemen - werden von Ivi-Education angeboten. Auf dem von verschiedenen LehrerInnen initiierten Portal finden sich neben Tutorials auch passende Arbeitsblätter und weitere kosten- und werbefreie Materialien. Ein riesiger Fundus - auch für die eigene Mini-Fortbildung.
Daher unbedingt auch einen Blick auf die Website werfen:
Ivi-Education
Bob Blume
Youtube-Kanal: Bob Blume

Twitter: @Blume_Bob
Bob Blume bietet in seinem Youtube-Kanal eine interessante Mischung aus Unterrichtsthemen (Deutsch), Hinweisen fürs Referendariat und vor allem auch praxisbezogenen Tutorials für digitalen Unterricht. Diese Videos eignen sich für Mini-Fortbildungen insofern besonders gut, als hier meist sehr niedrigschwellig und immer mit Unterrichtsbezug vorgegangen wird. Damit lernt man diverse Apps bereits direkt in einem möglichen Anwendungsszenario kennen. Einen besonderen Schwerpunkt der Videos machten seit März 2020 Tipps und Tricks für Online-Unterricht aus. Sicherlich hilfreich für weniger erfahrene Kollegien. Unbedingt empfehlenswert ist auch ein Blick auf den
Blog von Bob Blume.
Unterrichten.Digital - Hauke Pölert
Youtube Kanal: Unterrichten.Digital - Hauke Pölert

Twitter: @HPoelert
In meinem eigenen Youtube-Kanal, der aus den Fortbildungen an meiner Schule heraus entstand, gehe ich auf unterschiedlichste, für den Unterricht relevante Themen ein: App-Einführungen, Tutorials zur Unterrichtspraxis, kleine Tipps und Tricks für die Arbeit mit dem iPad. Die Tutorials sind insbesondere dafür ausgelegt, weniger erfahrenen KollegInnen einen niedrigschwelligen Einstieg zu ermöglichen. Damit eignen sie sich zumeist auch sehr gut für Mini-Fortbildungen nach dem hier vorgestellten Prinzip. Da es in der Regel zu jedem Youtube-Tutorial auch einen Blogbeitrag mit Unterrichtsbeispielen gibt, steht Interessierten ein breiter Materialfundus zur Verfügung.
Sebastian Schmidt - Flipped Classroom
Youtube-Kanal: Flipped Classroom / Sebastian Schmidt
Twitter: @FlippedMathe
In seinem Youtube-Kanal bietet Sebastian Schmidt - einer der Vorreiter des Flipped-Classroom-Prinzips in Deutschland - zahlreiche Videos an. Einerseits für den Flipped Classroom mit Mathe-Videos der unterschiedlichen Jahrgänge, andererseits aber auch für den schulinternen Fortbildungsbereich. Kurzweilig, präzise erklärt und ohne ausufernde Details erklärt Sebastian Schmidt viele der häufig verwendeten Apps und Plattformen und bezieht sich dabei immer auch auf eigene schulpraktische Erfahrungen.
Für Mini-Fortbildungen lohnt sich ein Blick direkt in den Fortbildungsbereich seines Youtube-Kanals
Sebastian Schmidt - Fortbildungsvideos oder auf die sehr informative Website Flipped Mathe.
Jens Lindström - Käptn Keks
Youtube-Kanal: Jens Lindström Käptn Keks

Twitter: @KaeptnKeks
Ein ebenfalls sehr breites und hilfreiches Angebot an Tutorials bietet Jens Lindström mit seinem "Käptn Keks"-Kanal. Von Powerpoint über Kahoot bis GoodNotes - hier findet sich ein großer Fundus an Tutorials mit direktem Unterrichtsbezug. Die kurzweilig gestalteten Videos eignen sich sehr gut für eigene Fortbildungen - insbesondere die 90-Sekunden-Einführungen zu zahlreichen Anwendungen sind für einen ersten Überblick sehr praktisch und gut gemacht.
Für Mini-Fortbildungen besonders hilfreich ist der Bereich "Apps für den Unterricht".
Ideenwolke - Philipp Staubitz & Tilo Bödigheimer
Youtube-Kanal: Ideenwolke Philipp Staubitz

Twitter: @loomite
@teachboe
Ein tolles Angebot veröffentlichen Philipp Staubitz und Tilo Bödigheimer auf der Website "Ideenwolke - Lerntheke": Hier findet sich eine inzwischen umfangreiche Lerntheke mit Selbstlernstationen zu diversen Themen rund um den Einsatz des iPads im Unterricht.
Die Selbstlernstationen sind immer gleich aufgebaut und können via PDF-Export auch gedruckt werden. Alle Materialien sind OER (open educational ressources) und können/ sollen gerne genutzt, verändert und weitergegeben werden. In der Regel starten die Stationen mit einem einführenden Video-Tutorial, dem unterschiedliche Vertiefungsmöglichkeiten folgen. Sehr empfehlenswerter Website und Youtube-Kanal, gerade wenn es um den Einstieg ins Thema geht.
Jan Vedder - vedducation
Youtube-Kanal: Jan Vedder / vedducation

Twitter: @vedducation
Jan Vedder, bekannt vor allem für seine sehr empfehlenswerte Website "vedducation" und Impulse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung, erstellt seit einiger Zeit auch Tutorials. Von Unterrichtsbeispielen über App-Vorstellungen bis hin zu Schulentwicklungsthemen (Schule im Wandel, Mikrofortbildungen, ...): Hier finden sich einige sehr gute Einstiegsvideos für Mini-Fortbildungen, die vor allem durch ihre professionelle Gestaltung und Moderation empfehlenswert sind.
Interessant für Mini-Fortbildungen könnte auch die Digitale Lerntheke: Arbeitsblätter zum Selbstlernen für Lehrerinnen und Lehrer sein, in der Jan Vedder auf 15 Arbeitsblättern digitale Methoden und Konzepte vorstellt - ganz einfach zum Selbstlernen und Ausprobieren.

Kurzfazit

Mit diesem Blogbeitrag wollte ich drei Dinge basierend auf meinen eigenen Praxiserfahrungen und den Rückmeldungen zahlreicher Kolleginnen und Kollegen zeigen:

  1. Mini-Fortbildungen (auch genannt: Mikrofortbildungen) sind ein geeignetes Format für abwechslungsreich gestaltete und an den Bedürfnissen heterogener Kollegien ausgerichteter Fortbildungskonzepte.
  2. Für die Organisation von Mini-Fortbildungen eignet sich Padlet mit all seinen Möglichkeiten für kreatives, kommunikatives und kollaboratives Arbeiten hervorragend und bietet ideale Bedingungen zum Anlegen einer niedrigschwellig nutzbaren Fortbildungsstruktur.
  3. Gerade für weniger erfahrene Kollegien oder einfach nur bei ganz neuen Themen eignen sich Mini-Fortbildungen im Flipped-Ansatz in Verbindung mit Youtube-Tutorials bestens, denn dann steht das gemeinsame Lernen im Vordergrund. Tutorials sind inzwischen zu praktisch allen relevanten Themen verfügbar. Einige empfehlenswerte Kanäle habe ich hier beispielhaft aufgeführt.

Dieser Blogbeitrag soll vor allem dazu ermuntern, einfach mal loszulegen und die vielen kleinen Fortbildungsmöglichkeiten gemeinsam mit KollegInnen zu nutzen. Wenn Mini-Fortbildungen erstmal etabliert sind, ist bereits ein wichtiger Schritt zum Abbauen von Unsicherheiten, zum gemeinsamen Lernen und damit zur Unterrichtsentwicklung im Team getan. Oder, wie Jan Vedder so schön in einem Blogbeitrag zu Mini-Fortbildungen schreibt, die Entwicklung vom IQ zum WeQ.

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